Ohne Tiere, Vegetation, und auch ohne Nebel und Wolken gibts heute nicht allzu viel zu fotografieren.
Aber zum Schreiben schon!
Der Mt. Soleil und der Mt. Crosin gleich nebenan sind das Zentrum der einheimischen Windturbinen - die will ich heute besuchen.
Sogleich treffe ich auf dem Mt. Soleil auf die erste Turbine:
Die erste - aber nicht die einzige hier oben:
Und es ist mucksmäuschen still hier!
Erst in unmittelbarer Nähe der Turbinen, so ab 200 - 300 m Abstand hört man ein leises gleichmässiges Rauschen.
Für mich unverständlich, dass immer wieder neue Projekte bis vor Bundesgericht gezogen werden wegen drohender Lärmbelastung.
Dabei gibt es kaum eine ressourcenschonendere, sparsamere und gefahrlosere Stromgewinnung als diese gleichmässig drehenden Windturbinen.
Jede von ihnen leistet immerhin 2 MW (zum Vergleich: das KKW Beznau 1 hat eine Leistung von 370 MW - da hätte ich doch viel lieber etwa 200 neue solche Windräder als das uralte AKW...!).
Ich finde diese Windturbinen in der sonst recht kargen Landschaft nicht nur tolerabel, sondern sogar ausgesprochen schön:
Eine im November publizierte Studie hat ergeben, dass im Durchschnitt jedes Jahr 21 Vögel pro Turbine zu Tode kommen.
Das kann man gut nachvollziehen: Bei einem Rotordurchmesser von 90 m und einer Drehzahl von 4 Sekunden pro Umgang (15 pro Minute) kann man selber nachrechnen (mit Pi und so), dass die Rotorspitzen ein Tempo von rund 200 km/h haben - erstaunlich!
Und das ist dann für den einen oder anderen Vogel bei schlechter Sicht ganz einfach zu schnell.
Bevor ich diesen Vogel-Gedanken weiter verfolge hier wieder ein paar Bilder, sozusagen aeolische Stimmungsbilder:
Ich zähle mich ja auch zu den Vogelliebhabern.
Ich würde mich gerne als Hobbyornithologen bezeichnen, aber dafür reicht mein Wissen kaum.
Noch nicht.
Was für ein Vogelmassaker also an diesen Windrädern!!
Jedoch: ein paar Zahlen zum Vergleich!
Im Strassenverkehr sterben jährlich über 1 Million Vögel.
Die 1,2 Millionen Katzen in der Schweiz fressen allesamt mehr als 1 Vogel pro Jahr.
Die Zugvögel werden jeden Winter im Süden arg dezimiert. Allein in Zypern werden jährlich (trotz Verbot) etwa 2 Millionen Vögel gefangen und als Delikatesse verspeist (ich hätte dafür eigentlich noch ein anderes Wort parat...). In Spanien und Marokko ist es das gleiche - nochmal ein Vielfaches davon.
Besser dazwischen wieder ein paar Bilder:
Da werden also auf den Strassen Millionen von Vögeln getötet, die Katzen und Südländer fressen Abermillionen davon - und was geschieht hierzulande??
Das Bundesamt für Energie gibt eine Studie in Auftrag, und nach deren Veröffentlichung mit 21 toten Vögeln pro Windturbine und Jahr (ganz genau sind es 20,7) wird allen Ernstes darüber debattiert, ob man nicht die Windturbinen während des Haupt-Vogelzugs abschalten sollte.....
Ach Schweiz!
Wie hiess nur schon dieses Wort, das ich hier schreiben wollte??
Ja richtig!
Verhältnisblödsinn!
Besser noch die letzten Abendbilder:
Dann warte ich noch auf den Mondaufgang - heute ist Vollmond!
Ich werde überrascht, er geht an ganz anderem Ort auf als ich erwartet habe, und so bin ich nicht bereit mit einer stabilen Unterlage für die 3 Sekunden Belichtung.
Trotzdem das nicht ganz scharfe Bild des Aufgangs:
Etwas später gibts dann noch ein akzeptables letztes Bild mit dem Hof La Bise de Cortébert, bevor ich im Dunkeln hinunter nach Tramelan wandere:
eindrücklich, dieses letzte Bild. War aber schon recht kalt am Abend oder? Mit den Windrädern geb ich dir in allen Belangen recht - was die Aesthetik wie auch das Vogelsterben anbelangt. Gruess Jürg
AntwortenLöschenDas freut mich aber sehr, dass Du die Turbinen auch ästhetisch schön findest!
AntwortenLöschenDie Vogelgeschichte ist natürlich nur ein Nebenschauplatz.
Die Mühlen mahlen halt langsam in der Schweiz, aber langfristig wird sich diese (und ähnliche) Energiegewinnung bestimmt durchsetzen!
Lieber Gruss
Alfred